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Herzlich willkommen im Regionalpark

Barnimer Feldmark

 

Hirschfelde

  • Die erste urkundliche Erwähnung des am Rande des Gamengrundes gelegenen Hirschfelde geht auf das Jahr 1268 zurück. Durch den Markgrafen Otto dem Langen und Albrecht III. wurde hierin die (Eigentums-) „Überweisung“ an das Zisterzienser Kloster Zinna vollzogen.

 

  • Im Landbuch Karl IV. von 1375 wird das typische Angerdorf als „Hersvelde“ benannt und mit einer Feldmark von 70 Hufen (ca. 540 ha), einschließlich 4 Pfarr- und 1 Kirchenhufe, 11 Hofstellen und sogar einem „Krug“ angegeben.

 

  • Um 1450 veräußerten die Mönche das Dorf an die „Edelleut von Krummenseh“. Als „Hersfelde“ erwarb es 1586 die „Familie von Roebel“, die es als Rittergut einrichtete und 1619 war es wieder im Besitz derer von Krummensee.

 

Hirschfelde DorfteichFoto: Lutz Weigelt

 

  • Der Dreißigjährige Krieg hatte auch Hirschfelde schwer mitgenommen. 1652 konnte der „Landreiter“ nur noch 3 Kossäten zur Bewirtschaftung der Höfe melden.

 

  • 1700 erbte der sächsische Infanteriegeneral Christian Dietrich von Roebel das ganze Dorf Hirschfelde und das Rittergut mit „lehnherrlichem Consens“. 1729 kaufte es Caspar Heinrich von Stechow, der einem altmärkischen Adelsgeschlecht angehörte und der frühere Leibpage von König Friedrich I. war.

 

  • Am 28.12.1753 erwarb das Gut der Geheime Staats- und Justizminister Levien Friedrich von Bismarck, 1772 sein Sohn Achatz Christoph. Seine Gemahlin Sophie Friederica von Saldern starb 22jährig an Pocken und wurde 1776 „im Gewölbe zu Hirschfelde“ beigesetzt.

 

  • Zwischen 1806 und 1808 kam es beim Hin- und Herziehen preußischer Truppen im Krieg gegen die napoleonische Armee öfters zu Einquartierungen in Hirschfelde.

 

  • Das 1825/30 an der Freienwalder Allee in Werftpfuhl errichtete Chausseehaus wurde als Zollstation nach Schinkelschem Vorbild erbaut.

 

  • 1838 wurde eine Brennerei erbaut und 1889 durchgehend erneuert. Für eine Tagesproduktion von 485 Liter täglicher Spiritusziehung reinen Alkohols wurden täglich 4.500 kg Kartoffeln verbraucht.

 

  • Durch Adelsdiplom wurden die Gebrüder Otto, Wilhelm, August und Paul Schmidt am 05.09.1857 als „Schmidt von Hirschfelde“ in den preußischen Adelsstand erhoben.

 

  • Um 1900 gab es in Hirschfelde erstmals 16 Bienenstöcke.

 

  • Die Mühle von Hirschfelde, die vor dem 1. Weltkrieg verschwand, stand auf dem Mühlenberg rechts neben der ehemaligen Chaussee nach Werneuchen.

 

  • Seine kulturelle Blüte erlangte Hirschfelde durch Eduard Arnhold (1849-1925), dem Bankier, Geheimen Kommerzienrat und Kunstmäzen aus Berlin. Er ließ sich hier vor 100 Jahren ein Refugium gestalten, von dem heute vieles nur noch zu erahnen ist; so u.a. ein Skulpturenpark, Naturtheater, Chinesisches Teehaus, Rosarium, Staudengarten mit Sonnenuhr und der Marmorbrunnen aus dem italienischen Lucca.

 

Hirschfelde GutsparkFoto: Dr. Reinhard Schliebenow

 

  • Der aus einem weißen Marmorblock gemeißelte „Stier“, der heute am Kurparkeingang von Bad Freienwalde steht, war das meist bewunderte und kostbarste Einzelstück. Der stattliche Bronzehirsch, der einstmals vor dem Herrenhaus stand, ist heute am Weiher auf dem Dorfanger zu sehen.

 

  • Ebenfalls von Eduard Arnhold angelegt wurde das 1907 als „Johannaheim“ eröffnete Waisenhaus für Mädchen, das er nach seiner Ehefrau Johanna benannte. Es steht im ehemaligen seit 1928 zu Hirschfelde gehörenden Vorwerk Werftpfuhl. Eine als Schauspielerin bekannt gewordenen Schülerin war Brigitte Helm. In dem großzügig mit schlossähnlichem Charakter angelegten Komplex befindet sich seit 1997 die international wirkende Jugendbildungsstätte „Kurt Löwenstein“.

 

 

  • Nach dem Krieg wuchs der Ort infolge der Heimatvertriebenen aus dem Osten auf 650 Bürger an. Die Vertriebenen bekamen 5 ha Land. Es entstand der Örtliche Landwirtschaftsbetrieb (ÖLB), der staatliche Tierzuchtbetrieb und 1952 die LPG Typ III „Aufgehende Sonne“. Sie bewirtschaftete 735 ha landwirtschaftliche Nutzfläche.

 

  • In den 70iger Jahren betrug der Viehbestand 2.000 Schweine, 228 Kühe und Färsen sowie 400 Kälber, Jungrinder und Mastrinder. Die LPG war der größte Arbeitgeber im Ort. Anfang der 90iger Jahre wurde die Tierproduktion wegen mangelnder Rentabilität eingestellt.

 

  • Seit 1996 besteht zwischen Hirschfelde und der polnischen Ostseegemeinde Ustronie Morskie, nahe dem bekannten Ort Kołobrzeg, eine rege Städtepartnerschaft. Vor allem die örtlichen Vereine, wie die Freiwillige Feuerwehr und der Sportverein, sind tatkräftige Stützen dieser Partnerschaft.

 

  • Größter Arbeitgeber ist seit dem Jahr 2000 das Haus „Barnimer Feldmark“, ein Teil der Berliner Bonhoeffer Klinik, genutzt als geschützte Wohnstätte für Erwachsene mit schweren Behinderungen.

 

  • Seit 2003 wird einer der ältesten Bauernhöfe des Dorfes wieder bewirtschaftet. Dort wird eine Herdbuchzucht von Wasserbüffeln und Galloways aufgebaut, um die Pflege und den Erhalt der Naturschutzgebiete in Brandenburg mit einem speziellen extensiven Beweidungskonzept zu unterstützen.

 

www.werneuchen-barnim.de

 

Quelle: 3-teiliges Informationstafelsystem / Regionalpark Barnimer Feldmark e.V.


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